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Umweltclown Ines Hansen in der Mühlau-Schule

 So kommt Strom in die Steckdose

 

Rote Nase, Wuschelhaar, Pluderhose: Was macht ein Clown in der Mühlau-Schule? Nein, keine Faxen. Er erklärt den Grundschülern, wie aus Sonne, Wind und Wasser Öko-Strom entsteht – und was Stromfresser sind.  

 

A ram sam sam, A ram sam sam, guli guli guli guli  –  ram sam sam… Ein Chor aus fröhlichen Kinderstimmen klingt aus dem Naturkunderaum der Mühlau-Schule. Die Melodie beginnt langsam, wird aber schneller und schneller. 20 Mädchen und Jungen der Klasse 4b sitzen im Schneidersitz im Kreis. Ihre Unterarme kreisen umeinander, auch immer schneller, wie der Reim: „a ram sam sam, a ram sam sam…”  Die Stimmen überschlagen sich, einige Kinder japsen. Es kostet eben sehr viel Kraft, Strom zu produzieren – und sei es auch nur in der Phantasie, im Spiel.

 

Was wie eine normale Musik-Stunde klingt, ist ein Unterricht, der so nicht im Stundenplan steht. Die Grundschule hat Besuch von der Energieberaterin und Pädagogin Ines Hansen. Sie erklärt Kindern, wie aus Sonne, Wind und Wasser Ökostrom wird. Rote Nase, karierte Hose, weiß-geschminkter Mund mit grünem Rand. Grün wie Umwelt. Sie stellt sich vor: „Ich bin ein Umweltclown.“ Für den Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz GmbH reist sie von Schule zu Schule, um schon die Kleinsten spielerisch für ein Thema zu gewinnen, das aktueller ist denn je: „Was sind erneuerbare Energien?“ „Wie funktionieren Solarplatten auf dem Dach? „Warum stehen Windräder auf dem Feld?“ Und natürlich: „Wie kommt der Strom in die Steckdose?“

 

„Energie ist etwas, das sich Kinder nur schwer vorstellen können“, sagt Hansen. Deshalb arbeitet sie mit Plakaten, Kostümen und Spielen. Sie fragt: „Was passiert, wenn die Sonne auf ein Solardach scheint?“ Im Trittauer Naturkunderaum schnellen die Finger hoch. „Dann tanzen in den Platten ganz viele kleine Kügelchen. Je mehr Sonne scheint, umso schneller bewegen sie sich. Dann entsteht Strom“, erklärt Leni. Hansen lobt und übersetzt: „Strom ist Bewegung. Je mehr Teilchen, also Elektronen, pro Sekunde fließen, desto größer ist die Stromstärke.“ 

 

„Licht anknipsen, Handy aufladen, Milch kühlen... für all das brauchen wir Strom“, erklärt Hansen, die im Auftrag von verschiedenen Stromanbietern durch ganz Deutschland tourt. An diesem Morgen lernen die Viertklässler mit Witz und Humor, wie grüner Wasserstoff über das Gasnetz geleitet und schließlich in Strom und Wärme umgewandelt wird.

 

Nach zwei Unterrichtsstunden wissen die Neun- und Zehnjährigen, was man alles braucht, um Energie zu erzeugen. Dass es die herkömmliche Methode gibt, mit Kohle, Öl und Erdgas. Aber auch neue Lösungen: erneuerbare Energien, die durch Sonne, Wind und Wasser entstehen, die immer da und auch umweltfreundlicher sind. Warum? „Es wird kein Kohlendioxid (CO2) produziert.“ Ein kompliziertes Wort. Trotzdem kommt es locker aus Kindermund.

 

Die Energie-Stunde endet mit einem Quiz. Eine Frage ist: „Wie könnt ihr Strom sparen?“ Nichts leichter als das, alle Kinder kennen die Antwort: „Ich schalte das Licht aus, wenn ich den Raum verlasse“, sagt Luca. „Und auch die Geräte im Standby-Modus“, ergänzt Frieda. Der Umweltclown lacht. Ines Hansens Stunden sollen Spaß machen, aber bei all dem Spaß soll auch etwas hängen bleiben. Mission erfüllt in Trittau.

 

 

Im 2. Schulhalbjahr 2024/25 kommt die Energieberaterin noch einmal, um weitere Klassen zu unterrichten. Dann reisen auch die anderen drei 4. Klassen mit ihr in die Welt von Sonne, Wind und Wasser.