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Historischer Rundgang durch Trittau

Am Mittwoch, den 15. November trafen wir -die Klasse 4d- den Archivar von Trittau vor dem Rathaus auf dem Europaplatz. Nachdem wir im Sachunterricht schon einige Texte zur Geschichte Trittaus gelesen und bearbeitet hatten, wollten wir nun die Orte selbst besuchen, über die wir bisher nur gelesen hatten. Herr Ivo Köht als Fachmann für Geschichte hatte sich Zeit genommen diesen Rundgang mit uns zu machen und er hatte sich auch gut darauf vorbereitet. Er brachte sogar ein Tablet mit, auf dem er uns Fotos, Abbildungen und Pläne aus vergangenen Zeiten zeigte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erste Informationen erhielten wir vor dem Haus, das neben dem heutigen Rathaus steht:

Das Pastorat

Das Haus wurde 1860 als Pastorat gebaut und gehört zu den ältesten Gebäuden Trittaus. Darin wohnte der Pastor. Er war früher sehr bedeutsam und hatte im Dorf eine sehr wichtige Rolle. Jeder konnte zu ihm gehen, er war für alle Menschen da. Er hat auch in den Schulen unterrichtet. Alle Dorfbewohner suchten ihn sonntags in der Kirche auf, wo er predigte. Als den Pastoren später das Haus als Wohnhaus zu groß wurde, kaufte es die Gemeinde Trittau und heute ist es das Bürgerhaus. Die Kirchengemeinde kaufte für den Pastor dann das Wohnhaus vom Stellenmachermeister Adolf Wilke, das hinter der Kirche steht.

 

(von Jasper, Linnéa und Liam)

 

 

Trittaus Schulen

Unser Weg führte uns dann in Richtung Vorburg. Dort, wo jetzt das Fitnesscenter ist, stand einmal eine Schule. Eine weitere Schule befand sich auf dem Platz, wo jetzt sich jetzt das Geschäft JYSK befindet. Durch die beiden Standorte waren die Kinder aus beiden Teilen Trittaus gut versorgt, ihre Schulwege waren nicht so weit. Sie gingen ja zu Fuß, denn Schulbusse gab es früher nicht. Es gab jeweils nur zwei Schulklassen, darin waren aber mehr als 40 Kinder. Der Lehrerberuf war einer der ersten, der auch Frauen das Arbeiten ermöglichte. So gab es eine Lehrerin, die auch in der Schule wohnte und morgens vor dem Unterricht schon die Klassenräume anheizte. Unsere Schulbegleiterin Susanne erzählte, dass ihre Mutter damals jeden Tag im Winter fünf Stück Kohle mit zur Schule bringen musste. Damit wurde dann der Ofen geheizt.

 

(von Maher)

 

 

Die Wassermühle

Die Wassermühle diente dazu das Korn zu Mehl zu mahlen, das Wasserrad trieb den Mahlstein an. Die Bauern karrten ihr Getreide zur Mühle, die Säcke wurden durch einen Flaschenzug hinauf zur grünen Tür gezogen, die über der Eingangstür geöffnet wurde. Das Kopfsteinpflaster davor ist noch aus den alten Tagen. Das muss ganz schön gerumpelt haben. Bequem war das Fahren sicher nicht. Heute ist die alte Wassermühle ein Ort für Veranstaltungen und nebenan gibt es ein modernes Gebäude für Künstler und deren Ausstellungen. Wir waren auch schon in der Wassermühle. Da haben wir eine Lesung besucht.

 

 

Ein Stück die alte holprige Straße entlang kamen wir an einem ehemaligen Wirtshaus vorbei, das jetzt in Privatbesitz ist. Eine ältere Dame, die uns dort begegnete, erzählte, dass sie damals dort zum Tanz war. Heute wird es als Wohnhaus genutzt. Und noch ein Stück weiter überquerten wir die Napoleonbrücke. Für Autos ist sie komplett gesperrt, und auch für die Kutschen damals war sie schon so schmal, dass jeweils nur eine Kutsche Platz hatte. Aber sie war sehr wichtig, denn sie verband das Trittauer Schloss mit dem Ort und der Wassermühle.

Das Trittauer Schloss

Das Schloss wurde im Jahr 1326 von Graf Johann von Holstein gebaut und lag am Rande der Gemeinde Trittau. Die Zufahrt als Allee mit Kopfsteinpflaster besteht heute noch. Es wurde im Jahr 1775 schließlich abgerissen, denn es war baufällig und man fand keine Verwendung mehr dafür. Die Steine nutze man jedoch für den Bau von Häusern weiter und man vermutet, dass auch ein schwerer großer Stein für das Kriegsdenkmal am Friedhof wiederverwendet wurde.

 

(von Anna und Johanna)

Die Molkerei Mili

 

Dort, wo jetzt der moderne EDEKA-Markt steht, wurde 120 Jahre lang Milch haltbar gemacht und zu Butter, Jogurt, Sahne und Eis verarbeitet. Die umliegenden Milchbauern brachten die Milch ihrer Kühe nach Trittau und viele Menschen arbeiteten in der Meierei. Die letzte Milchabfüllung vor der Schließung erfolgte am 31.3.2011. Dann fusionierte die Meierei Trittau mit der Hansano. Die Mili-Milch verschwand vom Markt. Alte Fotos aus dieser Zeit sind heute im EDEKA-Markt an der Rolltreppe zu sehen. Sie erinnern an die lange Zeit der Milchwirtschaft in Trittau. (von Lara und June)

Die Martin-Luther-Kirche

Die Martin-Luther-Kirche wurde nach ihrer ersten Erwähnung 1239 viermal erneuert, denn immer wieder kam es zu Bränden. Die großen Steine des Kirchenschiffs sind aber immer erhalten geblieben. Ebenso die Kugel, Krone und das Kreuz, bloß der hohe Kirchturm entstand erst später. Früher befand sich der Friedhof direkt neben der Kirche, heute ist er größer und die Straße ein Stück höher angelegt worden. (von Tom Henning und Momo)

 

 

Der Platz vor dem Baumarkt „Holländer“ war damals der gesellschaftliche Treffpunkt Trittaus mit Wirtshäusern und Tanzlokal. Ein Stück weiter befand sich der Marktplatz, heute eine Grünfläche neben dem Friedhof.

 

Auf dem Weg zum Alten Bahnhof kamen wir an dem Wohnhaus unserer Praktikantin Leni vorbei. Sie wusste zu berichten, dass dort einst eine Tankstelle stand und man erst vor ein paar Tagen ein altes Tankstellenschild bei Erdarbeiten gefunden hatte. (von Leni)

 

 

Weitere kleine Tankstellen gab es beim Autodienst Scharnweber in der Kirchenstr. 25, beim Autohaus Beckmann in der Bahnhofstraße und bei der Autowerkstatt Looft in der Hamburger Straße. (von Liam und Paul)

Der alte Bahnhof

Den Abschluss unseres historischen Rundgangs hatten wir am Alten Bahnhof. Einst verliefen hier die Bahnstrecken Richtung Schwarzenbek und Bad Oldesloe. Einen weiteren Haltepunkt gab es an der Vorburg. Die Trittauer konnten so in die anderen Orte gelangen und Trittau wurde mit dem Zug für schöne Ausflüge in die Hahnheide genutzt. Indem immer mehr Menschen Autos besaßen nahm die Bedeutung der Zugverbindung jedoch ab und die Bahnstrecke wurde eingestellt. Heute befindet sich Gastronomie in dem Gebäude des Bahnhofs und asphaltierte Radwege verlaufen auf den ehemaligen Schienen.

Vor dem Bahnhof verabschiedeten wir uns von Herrn Köth. Vielen Dank, dass Sie uns alle Fragen, die wir vorab notiert hatten, so ausführlich und anschaulich beantwortet haben.

 

Nun kennen wir unseren Wohnort und den Ort unserer Schule viel besser. Das war sehr informativ und lehrreich. 

Zu guter Letzt gaben wir Herrn Köth noch eine Liste mit. Darauf standen unsere Ideen und Wünsche für die zukünftige Gestaltung Trittaus. Wir baten Herrn Köth diese Wünsche an den Bürgermeister weiterzugeben:

-sichere Fahrradwege

-eine Umgehung für den Autoverkehr raus aus der Innenstadt

-Ampeln mit akustischen Signalen für Menschen mit Seheinschränkungen

-Informationstafeln in Blindenschrift

-ein Dach für das Freibad, damit alle Kinder in Trittau schwimmen lernen können

-eine Rollschuhbahn/Schlittschuhbahn

 

-Geschäfte, die für Kinder und Jugendliche von Interesse sind