· 

India - Wie "war" es da?

© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin
© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin

Die Idee war, ein kleines Projekt über Indien in einer Schule durchzuführen. Ein glücklicher Zufall brachte die Grundschule Trittau und mich zusammen.

Der Lehrer Herr Heinrich Rust, den ich seit seiner Kindheit kenne, ist mit den Kindern und mir ins India-Abenteuer eingestiegen. Viele Vorbereitungen waren notwendig, damit die Termine, aber auch das Inhaltliche, stimmten.

18 begeisterte Kinder aus dem 4. Schuljahr meldeten sich nach 2 Lesungen an: Wir konnten beginnen.

Am Anfang bekamen alle Kinder der Indiagruppe mein Buch 'Shibus größter Wunsch' (Verlag Freies Geistesleben) signiert geschenkt, weil sie dort aus dem Alltag von indischen Kindern viel erfahren können, aber auch, wie wichtig die Hindureligion in Indien ist, neben Christentum, Islam und Buddhismus.

Kinder wie Shibu wünschen sich sehnlichst weiter zur Schule gehen zu dürfen, dafür kämpfen sie, weil sie oft aus Armut weggegeben werden müssen und auf der Straße landen. Solche Kinder gibt es massenweise in Indien.

Nach einer Kurzlesung aus „Shibus größter Wunsch“ bei Frau Kleiß in der Gemeindebücherei starteten wir mit ersten Schreibversuchen. Zu Fotos und Postkarten, die mit Tempeln und der Hinduistischen Religion zu tun hatten, wurden Kurztexte geschrieben zur Frage:

'Was ist auf den Bildern anders als bei uns?'

 

Hilfe dafür fanden die Kinder auf dem großen Informationstisch mit Büchern über India, die von der Schule ausgeliehen werden konnten.


In der Trittauer Wassermühle, beim Künstler und Stipendiaten Christoph Faulhaber, entstanden dann Entwürfe zu einem Fantasiegott, danach das Umsetzen mit Ton und Pappe-Mache, und schließlich die Anfertigung von Mandalas mit echtem indischem Puder auf Holzbrettchen....

In ruhigen Augenblicken konnten Texte zur Entstehung der Fantasiegötter und auch zu dem, was gerade in einem passierte, geschrieben werden.


 

Dann, als einer der Höhepunkte, folgte der Besuch im Hindutempel an der Eiffestraße in Hamburg. Alles war sorgfältig vorbereitet. Ein Priester zeigte in einer Zeremonie mit Gebeten und Musik, zu den Elementen Feuer, Wasser, Metall und Erde, wie man Götter begrüßt und verehrt.  Mit einer klaren Einführung in die Religion und Erklärungen zu den 6 Göttern bekamen die Kinder einen kleinen Einblick in eine andere Kultur.

 

 

Das Sandelholz als letztes Element wurde gerieben und mit Wasser gemischt und später als Bindi vom Priester auf die Stirn zum Abschied gegeben.

© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin
© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin

Es gab indisches Essen, wie Pakoora, Minz-Yogurtsauce, Puri und Papadam, überall konnte entspannt geschrieben und sich ausgetauscht werden.


Am Mittwoch schließlich die Fertigstellung und Bemalung der Götter aus der Wassermühle.

 

Die Tonfiguren konnten in der Schule gebrannt werden, alles nur möglich durch die Engelsgeduld von Herrn Rust.


Kleine Texte zum Tempelbesuch kamen noch zu Papier, und am Freitagabend die große Präsentation im Foyer der Schule, um alles zu zeigen, ins Gespräch zu kommen und vorzulesen.

 

Erfreulich für alle das große Interesse der Eltern und andere Familienmitglieder. Mutig las die Indiagruppe aus dem Gedankenbuch mit Texten und Zeichnungen vor. Ein gemütlicher und auch nachdenklicher Abend krönte das Projekt 'India, wie ist es da? Kultur macht stark!'


Ich habe versucht den Kindern unserer Indiagruppe eine andere, ihnen fremde Kultur näher zu bringen, denn meine Aufgabe in dieser Welt sehe ich darin, Kindern hier über andere Kulturen zu berichten, in denen ich auf meiner Lebensreise unterwegs war.

© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin

© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin
© Marie-Thérèse Schins, Elb-Autorin