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Projekt - Tierschutz

Tierschutz macht Schule!

 

Achtung und Respekt vor den Lebewesen und der Umwelt um uns herum, ob nun in der Begegnung mit einem Ameisenhügel oder im Umgang mit Haus-oder Nutztieren: Hat ein Kind gelernt, dass Tiere dieselben Gefühle wie Menschen haben, Freude und Leid, Schmerz und Trauer genauso empfinden können wie sie selbst und dementsprechend Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein entwickelt, geht es auch genauso emphatisch mit seinen Mitmenschen um.

Kinder, denen klar geworden ist, dass ausschließlich sie selbst die Verantwortung dafür tragen, wie man mit Tieren umgeht, können dieses Wissen eins zu eins auch auf ihre Klassenkameraden übertragen. Denn wer gelernt hat, Mitgefühl und Respekt gegenüber Tieren und der Umwelt aufzubringen, kann diese Fähigkeit eben auch auf alle anderen Lebewesen übertragen. Gerade auch in Bezug auf die schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft wie alte oder behinderte Menschen.

Kurz gesagt: Den Kindern muss klar werden, dass sie mit Tieren und anderen Menschen so gut umgehen, so dass sie jederzeit bereit dazu wären, die Rollen zu tauschen.

Kinder verstehen das besser als die meisten Erwachsenen. Und genau deshalb ist Tierschutz in der Grundschule von immenser Bedeutung.

Unser Lehrplan fordert u.a., dass die Schüler immer auch zum verantwortlichen Umgang mit Dingen und Lebewesen erzogen werden. Gerade im Sachunterricht geht es darum, Freude an Pflanzen, Tieren und an der Vielfalt der Natur zu wecken.

Die Schüler sollen den Menschen als Teil der Natur begreifen und gegenüber anderen verantwortlich handeln.

Das Thema Tierschutz ermöglicht diese Forderungen in hohem Maße.

Insofern ist dieses Thema für mich ein Muss als Grundschullehrerein.

Dass sich die oben genannten Einsichten, Erfahrungen und Werte bei den Schülern, tatsächlich einstellen, konnte ich während der Beschäftigung mit diesem Thema nur zu gut beobachten und bestätigen.

Darüber hinaus konnte ich täglich sehen, dass Tiere die emotionale, geistige und soziale Entwicklung von Kindern fördern.

Wir hatten regelmäßig Vierbeiner zu Besuch im Klassenraum, so dass die Kinder diese mit allen Sinnen erleben durften. Eine Schülerin überwand sogar ihre Angst vor Hunden, weil ein ganz sensibler Vierbeiner ihre Not spürte und dementsprechend vorsichtig mit dem Kind umging. Allein diese Tatsache zeigt schon wieder, wie feinfühlig Hunde sein können und dass der Körperkontakt zu Tieren ein Seelenbalsam für Menschen ist.

Das Selbstbewusstsein der kleinen Tierhalter wurde gestärkt, indem sie von ihrer Verantwortung und ihren Pflichten dem Tier gegenüber berichten und ihre Erfahrungen an andere weitergeben konnten.

Um an weitere Informationen heranzukommen, hatten wir einige fachkompetente Erwachsene zu uns eingeladen. Die Kinder stellten viele Fragen und konnten hiermit ihr Wissen noch weiter ausbauen.

Zu Besuch kamen freundlicherweise die Tierschützerin Anja Laupichler aus Lütjensee und die Tierärztin aus Ahrensburg Frau Dr. Andrea Kersten. Eine beeindruckende Begegnung für die Schüler.

Ein Besuch im Tierheim in Groshansdorf war ein weiterer Meilenstein im Bereich Tierschutz, der auch das letzte Eis bei dem einen oder anderen Kind gebrochen hat.

Die Krönung all dessen war und ist die Rettung eines kleinen Hundes namens „Flöckchen“ aus Rumänien, der über Frau Laupichler und dank der großzügigen Spende von Schülern und Eltern der Klasse 4a nach Deutschland reisen durfte.

So waren die Kinder maßgeblich daran beteiligt, einen Hund aus widrigen Umständen zu retten bis hin zu einer Übergabe an seine neue Familie. Über diese Aktion berichtete Frau Pöhlsen vom Wochenblatt „Markt“ (siehe Bild), die uns freundlicherweise zu diesem Thema besuchte und befragte.

Auch „Flöckchen“ wird uns demnächst mit Frau Laupichler besuchen und dieses Kennenlernen wird sicherlich einen nachhaltigen Eindruck bei uns allen hinterlassen.

Natürlich wurde auch das Thema Massentierhaltung angesprochen und überlegt, was jeder einzelne in kleinen Schritten dagegen tun kann.

Aus großem Enthusiasmus heraus wollen die Kinder demnächst noch eine Tierschutzzeitung schreiben und den Erlös neben den bereits erfolgten Futterspenden dem Tierheim zugutekommen lassen.

Rundherum ein voller Erfolg.

Dieses Projekt fand im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichts statt. Es bedurfte hierfür keiner Extrastunden. In den Fächern Deutsch, Kunst und natürlich HWS ließen sich die Unterrichtsinhalte wunderbar einfügen. Natürlich schreiben wir am Ende noch einen benoteten Sachtext über Tiere. Das bietet sich ja geradezu an.

Am Schluss möchte ich mich bei allen bedanken, die so großartig an dem Projekt mitgewirkt haben. Vor allen Dingen aber den Eltern, die sich die Zeit nahmen, mit ihren Vierbeinern in die Schule zu kommen, die uns mit PKW`s zum Tierheim brachten und die durch die großzügige Spende wenigstens einer Hundeseele ein würdiges Leben ermöglicht haben. Und besonders Frau Ehlers, die das gesamte Projekt unterstützte.

Frau Laupichler und Frau Dr. Kersten für ihre Besuche und die eindrucksvollen Berichte und Informationen.

Frau Pöhlsen für ihr Interesse.

Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Kinder erleben durften, dass man in der Gemeinschaft viel erreichen kann und dass viele kleine Schritte am Ende zum Ziel führen.

Wobei das alles ja schon wirklich große Schritte waren!

Nicht zuletzt danke ich meinen Schülern.

Hey Kids: Ihr wart und seid der Grund für dieses Thema. Weil ihr, die Klasse 4a, mich nicht nur einfach seit 4 Jahren begleitet, sondern weil ihr mich inspiriert, mich beflügelt und mich immer wieder zum Staunen bringt durch eure Offenheit, eure Ideen, eure Begeisterungsfähigkeit…Deshalb seid genau ihr die Richtigen, die diese Werte hinaustragen sollen und hinaustragen werden bis über alle Grenzen und noch weiter…

Und nicht zuletzt danke ich allen Hunden dieser Welt für ihre Sanftheit, ihre Toleranz und ihre unerschütterliche Treue dem Menschen gegenüber.

Und allen Tierschützern. Ihr seid die wahren Helden!!!

 

Michaela Plock, Klassenlehrerin